Das "Know your Voice" - Prinzip
Das Geheimnis, wie man Trigger erkennt und bewusst mit ihnen umgeht. Für Changemanagament und Kommunikation im Allgemeinen!
Seine eigenen Trigger, die wir bei Schlüsselmomente Consulting plakativ „Voice“ nennen, zu kennen, ist der buchstäbliche Schlüssel für erwachsene Kommunikation und zeitgemäße Menschenführung! Dies gilt besonders in Bezug auf Changemanagment.
Jeder von uns kennt es. Jemand sagt etwas vermeintlich Unverschämtes zu einem und unmittelbar steigt Zorn oder Wut in einem auf. Man möchte direkt verbal zurückschlagen und es der Person mit „gleicher Münze“ zurückzahlen. Meist ist das der Beginn eines Streitgesprächs oder gar eines ausgewachsenen Konfliktes.
Unsere Energie und zu viel Zeit fließt in eine nicht zielorientierte Auseinandersetzung, anstatt konstruktiv an der eigenen- oder der Teamperformance zu arbeiten.
Tool - Wie Emotionen entstehen
Erkenntnis als erster Schritt zu erwachsener Kommunikation und Führung
Emotionen sind die Botschafter für (nicht erfüllte) Bedürfnisse. Das sagt der Diplom-Psychologe und HR-Spezialist Peter Pächnatz in seinem Personalerblog.
Diese Tatsache zu berücksichtigen ist insbesondere wichtig bei geplanten Veränderungen. Für professionelles Changemanagment sollten wir also immer die folgenden Bedürfnisse (jedes gesunden Menschen) bedenken, wenn wir eine Veränderung kommunizieren wollen:
- Nutzen
- Sicherheit
- Annehmlichkeit
- Anerkennung (Wertschätzung)
Quelle: https://personalerblog.com
Wir treffen also Entscheidungen aufgrund unserer Emotionen, um unbewusst eines der genannten Bedürfnisse zu befriedigen.
Diese Entscheidung kann zum Beispiel eine spontane Ablehnung einer Bitte sein. Diese Ablehnung kann von einem einfachen nein, bis zu einer totalen „anti-Haltung“ gehen.
Schauen wir uns mal anhand eines Beispiels mögliche Gedanken zu den Bedürfnissen an.
Changemanagement - Ein Praxisbeispiel:
Du bist Führungskraft und willst in deinem Team eine Veränderung bei einem Arbeitsprozess einführen, der schon lange so erledigt wird, wie es bis jetzt geschieht.
Ein Teammitglied reagiert ablehnend, weil es den Nutzen nicht sieht und verhält sich deshalb zurückhaltend.
Ein zweites Teammitglied ist generell sehr unsicher und kommt mit der EDV sowieso schwer zurecht und möchte daher alles so lassen wie es ist.
Dein drittes Teammitglied hat sich das bisherige Vorgehen vor langer Zeit überlegt und sogar eingeführt und denkt nun, dass es eine Form von Kritik sei, es zu ändern.
Du siehst, bei allen der drei genannten Mitarbeitenden ist mindestens eines der 4 Bedürfnisse nicht erfüllt. Es werden unangenehme Emotionen erzeugt, die im Ergebnis entweder zur unbewussten oder zur direkt artikulierten Ablehnung führen.
Mit diesem Wissen kannst du als Führungskraft der Ablehnung vorbeugen und auf folgendes achten:
1. Den Nutzen detailliert herausstellen und die Vorteile für jeden Einzelnen darlegen!
2. Gib detaillierte Hilfestellungen und nimm die Bedenken Einzelner ernst. Nicht jeder kann gleich schnell Veränderungen umsetzen. Vermittele diesbezüglich Sicherheit!
3. Würdige die Vergangenheit! Es war gut und richtig, wie es bisher gemacht wurde!
Das Haltungsdreieck - Die Stimmen der Vergangenheit
Kommunikation und die verschiednen Ich-Zustände
Eine weitere und wichtige Erkenntnis ist es für uns, wenn wir erkennen in welche Ich-Zustände wir verfallen, um sinnvoll darauf zu reagieren.
Den Ursprung finden die unterschiedlichen Ich-Zustände in der Transaktionsanalyse von Eric Berne, der in der Mitte des 20. Jahrhunderts die Grundlagen dafür schaffte.
Wir bei Schlüsselmomente Consulting arbeiten in einer abgewandelten und breiter nutzbaren Version von Dr. Petra Bock, dem Haltungsdreick:
Wir alle haben grundlegende Überzeugungen und Verhaltensweisen in unserer Kindheit erlernt. Dies ist in der menschlichen Entwicklung so angelegt und in dieser Lebensphase von der absoluten Abhängigkeit von erwachsenen Bezugspersonen (meistens unserer Eltern) geprägt.
Wir haben alle in dieser Zeit Verhaltensweisen erlernt, die uns seinerzeit als sinnvoll erschienen und zur Bedürfnisbefriedigung (z.B. nach Anerkennung, Liebe, Sicherheit oder ganz einfach nach Essen) beigetragen haben.
Dies sind zum einen kindliche Verhaltensweisen wie das „bockige Kind“ das sich im schlimmsten Fall schreiend auf den Boden schmeißt, wenn es nicht das bekommt, was es will.
Kindlich sind auch Verhaltensweisen, wenn sie sich ängstlich an die Eltern hängen und hilflos erscheinen.
Zum anderen schauen wir uns in dieser prägenden Zeit Verhaltensweisen unserer erwachsenen Bezugspersonen, also zumeist unserer Eltern ab. Dies können sehr strenge Verhaltensweisen, ebenso wie überfürsorgliche sein.
Auswirkungen auf mein Führungs- bzw. Kommunikationsverhalten
Wie man auf dem Bild erkennen kann, ist das Dreieck mit einer horizontalen Linie mittig getrennt.
Die eben beschriebenen Zustände von Kind- und Eltern-Ich rufen wir nämlich als Erwachsene weiterhin UNBEWUSST ab. Dies ist der untere Bereich, er läuft unbewusst oder irrational ab!
Wir verfallen bei entsprechenden Triggern in diese unbewussten Ich-Zustände zurück.
Dies kann beispielsweise das bockige Reagieren auf eine Aussage oder Bitte sein. Auch das Verfallen in fast depressive hilflose Zustände bei neuen Herausforderungen gehört dazu. Beide Zustände sind weder förderlich noch zielführend. Es entstehen passive Zustände, also Stillstand oder eben Konflikte.
Wenn wir in die sogenannten elterlichen Zustände unbewusst verfallen, können wir zum Beispiel als Führungskraft sehr streng auftreten, obwohl eine kooperative Herangehensweise viel zielführender wäre oder wir sind übermäßig (wie ein Helfersyndrom) unterstützend unterwegs und nehmen anderen ihre Selbständigkeit ab. Beides suboptimal!
Der obere Bereich des Dreiecks stellt den reflektierten, bewussten und rationalen Bereich unseres Denkens, unserer Haltung und unserer Kommunikation dar!
Wie kein anderes Lebewesen dieser Welt sind wir in der Lage unser Verhalten von außen, also aus der Meta-Perspektive zu betrachten.
Fazit:
Mit dem Wissen dieses BLOG-Beitrags kann jetzt jeder versuchen zu erkennen, wann er oder sie getriggert wird und sich überlegen, gebe ich meinen Emotionen nach und poltere beispielsweise los oder nicht.
Worum geht es eigentlich wirklich? Was kann ich als Chef oder Chefin tun, damit ich durch gute Kommunikation Changemanagement bestmöglich gestalte?
Ich kann mir überlegen, was ist in der aktuellen Situation jetzt grade wirklich wichtig und mich darauf besinnen.
Ein fast immer funktionierendes Konzept bei aufkommenden Emotionen, weil ich mich grade getriggert fühle, ist es, das Verstandene in eignen Worten zu wiederholen und durch Verständnisfragen den Ball nochmal ins Feld des Gesprächspartners zu legen!
Während dieser Sekunden des Wiederholens und Nachfragens kühlt sich die Situation schon entscheidend ab und klärt sich meistens.
Bei Schlüsselmomente Consulting sind die in diesem BLOG-Beitrag genannten Tools, wichtige und beliebte Tools, die in vielen unserer Coachings und Seminaren vorkommen. Wenn wir euer Interesse geweckt haben, dann meldet euch gerne bei uns.